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Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen

Eine der häufigsten Erkrankungen bei Katzen, die chronische Niereninsuffizienz, welche insbesondere im fortgeschrittenen Lebensalter ihrer Katze oft auftritt, kann durch gezielte Massnahmen erfolgreich eingedämmt werden. Lesen Sie den Leitfaden für Katzenhalter und Katzenhalterinnen und helfen Sie mit, die Lebensqualität Ihres Lieblings im Alter deutlich zu verbessern. Regelmässige tierärztliche Kontrollen bei der DUOVet, eine gezielte Diät und allenfalls eine medikamentöse Behandlung helfen weiter.

Check-up beim Tierarzt.

Was ist chronische Niereninsuffizienz?

Beginnen wir mit den Grundlagen: Was genau ist eine chronische Niereninsuffizienz (CNI), und wie erkennt man diese bei Hauskatzen?

Die CNI ist eine Erkrankung, bei der das Nierengewebe irreparabel geschädigt wird. Symptome treten erst auf, wenn mehr als zwei Drittel des Nierengewebes zerstört sind. Ohne geeignete Behandlung schreitet die Erkrankung fort und endet letztlich tödlich. Dennoch gibt es Hoffnung: Mit einer angepassten Diät und medikamentöser Unterstützung kann der Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensqualität der Katze erheblich verbessert werden.

Die CNI gehört zu den häufigsten Erkrankungen bei Katzen, insbesondere im fortgeschrittenen Alter. Allerdings können auch jüngere Tiere betroffen sein.

Aufgaben der Nieren

Die Nieren sind lebenswichtige Organe mit mehreren entscheidenden Funktionen, die für das Wohlbefinden und die Gesundheit des gesamten Organismus unserer Haustiere unverzichtbar sind:

Regulierung des Wasser-, Salz- und Säure-Basen-Haushalts

Die Nieren überwachen den Wasserhaushalt des Körpers und scheiden überflüssige Salze und Säuren aus. Sie sorgen dafür, dass der Elektrolythaushalt im Gleichgewicht bleibt und regulieren den pH-Wert des Blutes. Bei einer beginnenden Niereninsuffizienz geht die Fähigkeit zur Wasserzurückhaltung verloren, was dazu führt, dass die Katzen vermehrt trinken und urinieren müssen. Gleichzeitig steigt das Risiko einer Dehydration.

Ausscheidung von Abfallprodukten

Abfallstoffe wie Harnstoff und Kreatinin, die aus dem Eiweissstoffwechsel stammen, werden über die Nieren ausgeschieden. Diese Substanzen sind in grösserer Menge giftig und können den Organismus schwer schädigen, wenn sie sich im Blut anreichern. Eine funktionierende Nierenausscheidung ist somit lebenswichtig, um den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten.

Produktion von Hormonen

Die Nieren sind nicht nur Filterorgane, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle in der Hormonproduktion. Sie produzieren Erythropoetin (EPO), ein Hormon, das das Knochenmark anregt, rote Blutkörperchen zu bilden. Ein Mangel an EPO durch geschädigte Nieren führt zu Blutarmut (Anämie), was die betroffenen Tiere schwächt. Darüber hinaus sind die Nieren an der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form beteiligt, was für die Regulierung des Kalzium- und Phosphatstoffwechsels wichtig ist.

Regulierung des Blutdrucks

Die Nieren tragen wesentlich zur Aufrechterhaltung eines stabilen Blutdrucks bei. Durch die Freisetzung von Hormonen wie Renin beeinflussen sie die Blutdruckregulation. Nierenerkrankungen führen oft zu Bluthochdruck, der das Nierengewebe zusätzlich schädigen kann. Bei Katzen kann ein erhöhter Blutdruck auch zu schweren Folgeerkrankungen wie Netzhautablösungen und plötzlicher Erblindung führen.

Entgiftung und Erhalt der Homöostase

Neben den bekannten Hauptfunktionen tragen die Nieren auch zur Ausscheidung von Medikamentenrückständen und Giftstoffen bei, die durch die Verdauung oder den Stoffwechsel entstehen. Diese Aufgabe ist essenziell, um den Körper vor toxischen Anreicherungen zu schützen und die innere Balance aufrechtzuerhalten.

Die Bedeutung der Nieren zeigt, wie stark ihre Funktion mit nahezu allen lebenswichtigen Prozessen des Körpers verbunden ist. Ein Ausfall hat daher weitreichende Konsequenzen für den Gesamtorganismus.

Ursachen und Symptome einer chronischen Nierenerkrankung

Mögliche Ursachen für die Schädigung der Nieren

Die genauen Ursachen für CNI sind oft unklar, aber mögliche Auslöser sind:

  • Infektionen: Chronische oder akute Infektionen, wie eine Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung), können das Nierengewebe nachhaltig schädigen. Diese entstehen oft durch aufsteigende Bakterieninfektionen der Harnwege.
  • Nierenmissbildungen: Angeborene Fehlbildungen der Nieren, wie z. B. eine polyzystische Nierenerkrankung (PKD), treten gehäuft bei bestimmten Katzenrassen wie Perserkatzen auf. Diese genetischen Defekte können die Nierenfunktion von Geburt an beeinträchtigen.
  • Nieren- und Blasensteine: Harnsteine können den Harnabfluss blockieren und zu Druckschäden sowie Entzündungen in den Nieren führen. Diese mechanischen Belastungen schädigen langfristig das Nierengewebe.
  • Tumoren: Nierentumoren, wie das maligne Lymphom, sind bei Katzen relativ häufig und können die Funktion einer oder beider Nieren erheblich beeinträchtigen. Sie sind oft mit anderen systemischen Erkrankungen verbunden.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Längere oder unsachgemässe Anwendung bestimmter Medikamente, insbesondere nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) oder Antibiotika, können toxische Wirkungen auf die Nieren haben und die empfindlichen Nephrone zerstören.

Symptome, an denen Sie eine andauernde Schädigung der Nieren Ihrer Katze erkennen

Die Symptome entwickeln sich langsam und sind oft nur schwer zu erkennen. Aus diesem Grunde ist es nötig, dass Sie Ihre Katze gut beobachten, um allfällige Symptome rechtzeitig zu erkennen. Auch ist ein regelmässiger Check-up in der Tierarztpraxis Duovet in Säriswil zu empfehlen. Buchen Sie jetzt einen Termin online.

  • Verminderter Appetit und Gewichtsverlust
  • Vermehrtes Trinken und Urinieren
  • Erbrechen und Durchfall
  • Austrocknung trotz ausreichender Wasseraufnahme
  • Blasse Schleimhäute bei Blutarmut
  • Plötzliche Erblindung durch Netzhautveränderungen

Nur gezielte Blut- und Harnuntersuchungen können eine sichere Diagnose liefern.

Diagnoseverfahren bei teilweisem Nierenversagen

Blutuntersuchung

Die Bestimmung des Kreatininspiegels im Blut ist der verlässlichste Parameter. Weitere Tests umfassen die Messung von Harnstoff, Phosphor, Kalzium und Kalium. Regelmässige Blutuntersuchungen Ihrer Katze bei uns in der DUOVet-Tierarztpraxis ab einem Alter von acht Jahren sind empfehlenswert.

Harnuntersuchung

Die Harnuntersuchung ist ein zentrales Element zur Diagnose der chronischen Niereninsuffizienz. Sie ermöglicht es, die Funktion der Nieren anhand mehrerer Parameter zu bewerten:

  • Spezifisches Gewicht des Urins
  • Erhöhte Eiweissmengen im Urin (Proteinurie)
  • Nachweis von Zellen, Kristallen oder Bakterien im Urinsediment
  • pH-Wert kann auf eine gestörte Regulation des Säure-Basen-Haushalts durch die Nieren hindeuten.
  • Nachweis kleinster Eiweissmengen im Urin ist ein sensitiver Marker für frühe Nierenschäden.

Die Harnprobe sollte möglichst frisch und unter sterilen Bedingungen gewonnen werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Eine Kombination aus Urin- und Blutuntersuchung liefert die präzisesten Ergebnisse für die Diagnose und das Monitoring.

Bildgebende Verfahren

Ultraschalluntersuchungen können helfen, die Ursache der CNI zu identifizieren, insbesondere bei jüngeren Katzen. Neben der Beurteilung der Nierenstruktur ermöglicht der Ultraschall die Erkennung von Missbildungen, Tumoren oder Harnsteinen. In einigen Fällen kann auch eine Röntgenuntersuchung sinnvoll sein, um Verkalkungen oder andere Veränderungen zu beurteilen. Falls Sie den Verdacht auf eine Niereninsuffizienz durch Beobachtung der Symptome haben, untersuchen wir Ihre Katze zur weiteren Abklärung gerne.

Behandlungsmöglichkeiten

Die CNI ist unheilbar, doch die Behandlung zielt darauf ab, die Lebensqualität der Katzen bis zu ihrem Tode zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen:

  • Diät: Hochwertige, eiweissreduzierte Nahrung ist essenziell.
  • Medikamente: Sie regulieren Blutdruck, Kalzium-Phosphor-Haushalt und Eiweissausscheidung.
  • EPO-Gabe: Bei schwerer Blutarmut kann Erythropoetin verabreicht werden.
  • Omega-3-Fettsäuren: Diese können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Eine Dialyse oder Nierentransplantation wird bei Katzen in der Schweiz nicht durchgeführt.

Prognose und Kontrolle

Die Prognose hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Mit regelmässigen tierärztlichen Kontrollen Ihrer Katze alle zwei bis drei Monate, Diät und gezielter medikamentöser Behandlung kann die Lebensqualität der Katzen jedoch deutlich verbessert und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Katzenhalter sollten aufmerksam auf Veränderungen im Verhalten oder Gesundheitszustand ihres Tieres reagieren und frühzeitig tierärztlichen Rat einholen.

Telefon: 031 387 59 00
E-Mail: saeriswil@duovet.ch

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