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Durchfall bei Hund und Katze

Durchfall (Steigerung der Frequenz des Kotabsatzes und/oder Erhöhung des Wassergehaltes des Kotes) ist keine selbständige Krankheit sondern ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Die unterschiedlichsten Krankheitsbilder können von Durchfall begleitet sein. Bei einem akut auftretenden Durchfall ist die Ursache oft nicht bekannt. Meistens ist es auch zu aufwändig und zu kostspielig, danach zu suchen. Ein akuter Durchfall verschwindet oft von selbst, indem man die Tiere 12-24 Stunden fasten lässt, gefolgt von einer Diät (spezielle Diätfutter vom Tierarzt oder z. Bsp. Reis mit Pouletfleisch). Ist das Allgemeinbefinden beeinträchtigt, treten schwere Durchfallsymptome auf, hat es Blut im Kot, dauert der Durchfall ohne Besserung länger als 3 Tage, sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Es ist von Vorteil eine Kotprobe mitzubringen. Wird der Durchfall chronisch oder es treten wiederholte Episoden von Durchfall auf, zeigen die Tiere weitere Symptome wie Abmagerung, Schwäche, Bauchschmerzen, Fieber, Erbrechen, muss immer versucht werden, den Grund einer Durchfallerkrankung herauszufinden. Dies kann ein langwieriger und aufwändiger Prozess sein, da die verschiedensten Ursachen Durchfall zur Folge haben können:

  • Parasiten (Würmer/Einzeller)
  • Entzündungen des Darmes 
  • Futterunverträglichkeiten/-allergien
  • Infektionen (Campylobacter, Salmonellen, Viren)
  • Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Hormonelle Erkrankungen (Schilddrüsenüberfunktion u.a.)
  • verschiedene Stoffwechselerkrankungen
  • Probleme mit der Nährstoffaufnahme (Malabsorption)
  • Tumoren
  • Erkrankungen des Immunsystems
  • Nervenerkrankungen (vegetatives NS)
  • Vergiftungen

Hunde und Katzen, die an chronischem Durchfall leiden, müssen vom Tierarzt genau untersucht werden. Von mitentscheidender Bedeutung sind die Beobachtungen und Angaben des Tierbesitzers /der Tierbesitzerin. Insbesondere wichtig sind:

  • Häufigkeit und Menge des Kotabsatzes
  • Farbe des Kotes (hell, dunkel, gelb usw.)
  • Beimengungen (Schleim, Blut u.a.)
  • Kotkonsistenz (wässerig, crèmig, etc.)
  • Art des Kotabsatzes (schmerzhaft u.a.)
  • Dauer des Durchfalles
  • Angaben über:
    1. Fütterung / Haltung
    2. Impfungen
    3. Entwurmungen
    4. Appetit / Verhalten
    5. Allgemeinsymptome (Fieber, Abmagerung etc.)

Diese Beobachtungen sind von grosser Wichtigkeit in Bezug auf die folgenden diagnostischen Abklärungen. Nebst einer klinischen Untersuchung sind Laboruntersuchungen und/oder weitere Abklärungen(Ultraschall, Röntgen etc.) nötig. Diese Untersuchungen und Analysen werden „stufenweise“ je nach Bedarf und Schwere des Falles eingesetzt.

Blutanalysen:

Sollten stets beim 12 Stunden gefasteten Tier durchgeführt  werden.
Sie können Hinweise auf Infekte geben, Organerkrankungen erfassen (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse u.a.),
Flüssigkeitsverluste quantifizieren, auf mögliche Allergien resp. Parasitenbefall deuten.

Kotuntersuchungen:

Es sollte an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je eine Kotprobe gesammelt werden. Diese 3 Proben werden im Labor gemischt und untersucht.
Nachgewiesen werden:

  • Parasitenbefall
  • Infektionen (Campylobacter, Salmonellen)

Ultraschall/Röntgen:

Kann die Ursache des chronischen Durchfalls mittels Blut-und Kotuntersuchung nicht nachgewiesen werden, ist eine Ultraschalluntersuchung angezeigt. Diese ist i.d.R. aussagekräftiger als ein Röntgen.

Endoskopie:

In gewissen Fällen ist eine endoskopische Untersuchung in Narkose nötig. Bei der Endoskopie werden mehrere Biopsien von verschiedenen Darmabschnitten entnommen und untersucht. 

Behandlung:

Die Behandlung chronischer Durchfälle ist, bis die Ursache gefunden worden ist, eine symptomatische wie bei einem akuten Durchfall: Diät, Probiotika, Präbiotika, Medikamente, die die Darmmotorik und Sekretion beeinflussen, je nach Bedarf Flüssigkeitsersatz, bei Fieber und/oder deutlicher Blutbeimengung Antibiotikum.
Je nach Krankheitsursache sind weitere Medikamente und/oder Massnahmen nötig:

  • Antibiotika
  • Antiparasitaria
  • Diätfutter oder Futterumstellung
  • Gabe von Verdauungsfermenten 
  • Entzündungshemmer
  • Medikamente, die die Darmmotorik beruhigen

Prognose:

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Prognose von Durchfallerkrankungen in vielen Fällen gut ist. Die Abklärung schwieriger Fälle kann aber ziemlich aufwändig, zeit-und kostenintensiv sein und erfordert von dem/der Tierbesitzer/-in Geduld, genaues Befolgen der besprochenen Massnahmen und viel Verständnis.